AFFOLTERundSIEBER
der satirische Polit-Blog

Nr. 3 - Die Wache im Bundeshaus

Sieber: Gut, treffe ich dich, Ich muss dich etwas fragen.

Affolter: Was hast du auf dem Herzen?

Sieber: Wer bewacht das Bundeshaus?

Affolter: Die Berner Kantonspolizei, nehme ich an, eine Bundespolizei haben wir bekanntlich nicht.

Sieber: Schön, und wie viele sind das?

Affolter: Das wird dir der Pressesprecher der Kantonspolizei kaum verraten, aus einsatztechnischen Gründen, wie es heissen wird.

Sieber: Meinst du, es sind mehr als drei Polizisten?

Affolter: Man sagt "Polizistinnen und Polizisten", das müsstest du als ehemaliger Gender-Beauftragter der Pädagogischen Hochschule wissen.

Sieber: Schon gut, schon gut!

Affolter: Ja, ich hoffe, es sind mehr als drei.

Sieber: Auch um neun Uhr abends?

Affolter: Da bin ich mir jetzt nicht sicher, ob dann noch jemand in Uniform da ist. Unsere Luftwaffe ist bekanntlich auch erst seit kurzem auch nach 18 Uhr einsatzbereit.

Sieber: Da haben wir es. Es könnte jemand also ungehindert fahnenschwenkend ins Bundeshaus eindringen.

Affolter: Wer?

Sieber: Leute, die die Existenz der Schweiz bestreiten.

Affolter: Ah, du meinst eine Art Schweizer Reichsbürger.

Sieber: Genau.

Affolter: Sei unbesorgt, solche Leute kennt unser Land nicht. Vor 1848 gab es den Bundesstaat noch nicht, weder ein Schweizer Reich noch etwas ähnliches.

Sieber: Aber denk nur an die Anarchisten. entschuldige, die Anarchistinnen und Anarchisten. Mani Matter hatte schon vor Jahren nachts einen bärtigen Kärli angetroffen, der zu ihm gesagt haben soll: "Äs länge für z’ spränge paar Seck Dynamit".

Affolter: Aber solche Leute gibt's bei uns nicht mehr. Die bärtigen Kärli heissen jetzt Hipster und saufen im Barbiere im Breitenrain literweise Cappuccino.

Sieber: Da bin ich aber sehr beruhigt.

Affolter: Noch beruhigender fände ich es, wenn im Bundeshaus ein Herr Köppel auch nachts die Stellung halten würde.

Sieber: Wegen des Einschüchterungspotentials! Ich rufe sofort bei der Kantonspolizei an.


September 2020